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Tipps für das kreative Fahren

Wahrnehmen
Bei einer eurythmischen Bewegung lernen Sie, Ihre Bewegung über die Wahrnehmung zu steuern. Das geht, indem Sie die Vorstellung von einer Lautgebärde bewusst und vielschichtig mit Ihrer Köperwahrnehmung verbinden. Wenn Sie das beim Skifahren anwenden, fahren Sie viel entspannter, als wenn Sie versuchen, sich an eine bestimmte Bewegungsabfolge zu erinnern und diese direkt umzusetzen.

Das Gelände, durch das Sie fahren, die Skier und der Schnee gehören mit zur Körperwahrnehmung! Welche Geräusche machen die Skier in den Kurven, beim Fahren auf den Kanten, beim ruhigen Gleiten? Wie ändert sich das Fahrgeräusch auf verschiedenen Pisten, im leichten Pulverschnee, auf harter Unterlage? Woran erinnern Sie diese Geräusche? Hören Sie sogar Buchstaben wie "Sch", "S" oder "Rrrrr"?

Experimentieren
Die Beschreibungen im Buch und die Fahrszenen in den Videos sind Anregungen für Ihre eigene Kreativität. Von jedem Laut gibt es etliche Versionen, bei jedem kann man experimentieren und neue Varianten finden. Möchten Sie etwas ausprobieren, dann sollten Sie das unbedingt tun. Gerade dadurch fangen Sie an, die Buchstaben in sich, und damit auch sich selbst zu entdecken.

Je nachdem, wie Sie in eine Bewegung hineingehen, ob Sie sich schnell strecken oder ganz langsam, ist die Wirkung anders. Vielleicht gelingt es Ihnen nicht, den Buchstaben oder die Variante so zu machen, wie Sie es im Sinn hatten. Das macht nichts! Wichtig ist nicht, dass immer genau das herauskommt, was Sie sich vorgenommen haben. Wichtig ist, dass Sie den Grund für die Abweichung herausfinden. Gerade an solchen Abweichungen können Sie viel entdecken.

Bei der Eurythmie auf Skiern geht es um ein Skifahren mit wenig Krafteinsatz. Wenn Sie spielerisch und mit Freude unterwegs sind, dann sind Sie offen für das, was gerade passiert. Sie lassen los und die eurythmischen Buchstaben nehmen Ihnen die Arbeit ab. Fast wie im Märchen!

Vergleichen
So wie ein und derselbe Laut ganz verschieden getönt werden kann, so verändert ein eurythmisch ausgeführter Buchstabe seine Eigenschaften beim Fahren je nach Situation. Es ist ein Unterschied, ob man eine Gebärde in der Kurve macht - oder wenn man schräg zum Hang auf den Kanten fährt. Auch ob es steil oder flach ist, verändert das Erlebnis und natürlich auch, ob man einen Laut rhythmisch mit dem Fahren verbindet - oder ob man ihn langsam und unabhängig vom Einsatz der Beine wiederholt.

Was einen Laut trotz aller Variationen zu dem einen bestimmten Laut macht, merken Sie am besten, wenn Sie ihn mit anderen Lauten vergleichen. Vergleichen Sie zum Beispiel das Steigen und Sinken der Arme beim "H" mit dem Steigen und Sinken der Arme beim "L". Was ist das für eine Leichtigkeit, die das "H" im Körper erzeugt, und wie ist es, wenn man sich beim "R" von den Armen mitnehmen lässt? Was ist anders, wenn Sie beim "L" die Arme weit nach links und rechts ausbreiten, und wie ist es beim grossen "E"? Auch wenn es ähnlich aussieht, muss es doch ganz anders sein, sonst wären es ja nicht zwei verschiedene Buchstaben.

Erst wenn Sie die verschiedenen Erlebnisse und Wirkungen vergleichen, lernen Sie die Laute richtig kennen. Lassen Sie sich Zeit dafür und wiederholen Sie die Übungen immer wieder. Sie werden Unterschiede und Feinheiten entdecken, und mit der Zeit werden die Buchstaben anfangen, Ihnen mehr von sich zu erzählen.

Grenzen zum Sprechen bringen
Beim Skifahren entstehen immer wieder Situationen, in denen sich etwas bewährt - oder eben nicht. Machen Sie nicht einfach weiter, wenn Sie bei einer Übung das Gefühl haben, dass Sie sich dabei überfordern. Überlegen Sie sich aber, warum Sie das Gefühl haben, dass Ihnen eine bestimmte Übung nicht liegt.

Passt Ihr Fahrstil vielleicht nicht zu dem Laut, den Sie sich ausgewählt haben? Ist das Gelände nicht geeignet? Oder hat es etwas mit Ihnen persönlich zu tun? Wenn Sie nicht aufgeben und kreativ und mutig bleiben, kann es passieren, dass ein Buchstabe plötzlich sagt: "Jawohl, jetzt hast du mich verstanden, jetzt gebe ich dir meine spezielle Kraft und Sicherheit!"

Als Team unterwegs
Gehen Sie mit Ihren Freunden auf die Piste, um die Eurythmie auf Skiern gemeinsam ausprobieren und entdecken können. In unseren Kursen sind die Teilnehmer nach dem Ausprobieren einer neuen Aufgabe oft lachend am Treffpunkt angekommen und haben sich begeistert über ihre Entdeckungen ausgetauscht. Vom gegenseitigen Feedback profitieren alle Seiten.

Mitsprechen?
In der Eurythmie versucht man, die Energie des Lautes in den Körper, in die Bewegung zu bekommen und nicht in die Luft. Darum spricht man, wenn man die Gebärden der Laute macht, normalerweise nicht mit.

Beim Skifahren werden die Körperaktivität beim Fahren und die Gebärden der Eurythmie eine Einheit. Beim schnellen, rhythmischen Fahren können Sie fast nicht vermeiden, dass Sie zusätzlich zur Gebärde manchmal auch den Buchstaben tönen. Bei mir geschieht das hin und wieder beim "B" und beim "K". Trotzdem: Vermeiden Sie das Mitsprechen, wo es geht, und wenn es doch geschieht, passen Sie bitte auf, dass es Sie nicht schwächt.