Harald Haas: Was braucht es, dass die Therapie gelingt?
Ergebenheitsgebet
Was auch kommt, was mir auch die nächste Stunde, der nächste Tag bringen mag:
Ich kann es zunächst, wenn es mir ganz unbekannt ist, durch keine Furcht ändern.
Ich erwarte es mit vollkommenster innerer Seelenruhe, mit vollkommener Meeresstille des Gemütes.
Durch Angst und Furcht wird unsere Entwicklung gehemmt;
wir weisen durch die Wellen der Furcht und Angst zurück, was in unsere Seele aus der Zukunft herein will.
Die Hingabe an das, was man göttliche Weisheit in den Ereignissen nennt,
die Gewissheit, dass das, was da kommen wird, sein muss,
und dass es auch nach irgendeiner Richtung seine guten Wirkungen haben müsste,
das Hervorrufen dieser Stimmung in Worten, in Empfindungen, in Ideen,
das ist die Stimmung des Ergebenheitsgebetes.
Es gehört zu dem, was wir in dieser Zeit lernen müssen: Aus reinem Vertrauen zu leben,
ohne Daseinssicherung, aus dem Vertrauen auf die immer gegenwärtige Hilfe der geistigen Welt.
Wahrhaftig anders geht es heute nicht, wenn der Mut nicht sinken soll.
Nehmen wir unseren Willen gehörig in Zucht und suchen wir die Erweckung von innen jeden Morgen und jeden Abend.
Das Gebet stammt in dieser Form nicht unmittelbar von Rudolf Steiner! Die ersten drei Absätze des Textes sind - in teils veränderter Form - zusammengestellt aus drei Textstellen des Vortrags von Rudolf Steiner »Das Wesen des Gebetes« Berlin 17. 2. 1910, GA 059, S. 114. (Download Pdf). Die beiden letzten Absätze geben in abgewandelter Form einen von Zeylmans van Emmichoven überlieferten Wortlaut wieder, der von Rudolf Steiner stammen soll. Quelle: AnthroWiki