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Die Helfer aus dem Umkreis: L und M

Rudolf Steiner beschreibt 1912 in seinem allerersten Eurythmie-Unterricht die Konsonanten als Reaktion auf äusseren Einfluss im Gegensatz zu dem ganz im Innern webenden und dieses Innere offenbarende Wesen der Vokale.

L und M

Beim L soll man versuchen, überall draussen in der Natur freie Entfaltbarkeit gewahr zu werden, mitzuerleben und zu versuchen, durch eine Arm- und Handbewegung dieses Empfinden zum Ausdruck zu bringen. Am deutlichsten sei es natürlich im Pflanzenhaften zu gewahren. Das Greifen und Kräftesammeln in der Region der Wurzeln, das Herauftragen der Säfte durch den Stengel, das allmählich sich immer weiter Entfalten der Blätter, das Aufleuchten der Blüten und endlich auch ein Zurücksinken zur Erde im Welken. «Einen ganzen Jahreslauf müssten Sie in dieser Bewegung zum Ausdruck bringen können.»

Aber auch im Wässrigen,« im Luftigen, sogar in den Formationen der Erde, im Auftürmen der Gebirge, in den sanften Wellen der Hügel sollte man diese freie Entfaltbarkeit empfinden lernen. «Nur dürfen Sie diesen Laut nie mit den Füssen ausdrücken wollen.»

Beim M sollte man, gewöhnlich vorwärts schreitend, seine ganze Aufmerksamkeit, sein ganzes tastendes Empfinden darauf richten, das Etwas zu erfühlen, in welchem man sich bewegt. In Wärme oder Kälte, in Schwüle oder Frische, in Regen oder Nebel. Fühlen wie der Wind am Körper vorbeistreicht, oder auch Wasser verdrängt werden muss, wenn man vielleicht einen Bach durchschreitet. Wie anders man auf ebenem Weg geht als durch hohes Gras, anders über Sand als auf steinigem Boden.

Ja, die Hände sollten anfangs nur auf und ab gebeugt werden, um auch noch den Raum über dem eigenen Kopf ertasten zu können. «Sich fühlen in Etwas».

Lory Maier Smits aus dem Unterricht bei Rudolf Steiner, September 1912, GA 277a

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